Habt keine Angst vor dem Corona-Virus:
Christus hat gesagt: „Ich bin bei euch alle Tage!“ (vgl. Mt 28, 20)
Liebe Freunde!
Christus hat uns nicht verlassen. Er bleibt uns treu. Diese Krise, ausgelöst durch das Corona-Virus, kann für uns eine Reinigung und innere Erneuerung werden, wenn wir sie im Blick auf Jesus nützen! Gott wollte sicher nicht, dass durch das Corona-Virus so viel Leid verursacht wird. Aber die Art Gottes besteht darin, dass Er aus allem Segen machen will. Auch aus Unheil will Er Heil schaffen! Halten wir fest an Gottes Wort, an Seinen Verheißungen, und glauben wir Seinem Plan zur Erlösung der Menschen: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alles zum Guten gereicht“. (Röm 8, 28)
Mir kommt vor, dass Gott der Welt mit diesem „Beinahe-Stillstand“ große „Fasten-Exerzitien“ als geistliche Therapie verordnet hat. Ich habe von einigen gehört, dass es für sie gar nicht so leicht ist, vom üblichen Getriebe „herunter zu kommen“. Doch genau das möchte der Herr: Wir sollen zur Ruhe kommen und darüber nachdenken, was wesentlich ist für unser Leben, was von Bedeutung ist, und was zwar „laut schreit“ und sich in den Vordergrund drängt bzw. uns normalerweise in Beschlag nimmt, aber doch nur nebensächlich ist. Vielleicht sind diese „Fasten-Exerzitien“ Gottes eine Chance, unser Leben neu zu gestalten und zu ordnen – nicht nach den üblichen Kriterien, die uns die Welt und die Menschen sagen, sondern nach den Plänen und Worten Gottes.

Vielleicht hat Gott diese Wüste mit all der Not und dem Leid zugelassen, damit wir erkennen: Unser Leben ist Entscheidung! Unsere irdische Zeit ist end-lich, sie wird für jeden von uns früher oder später auf dieser Erde aufhören. Doch das Ewige Leben beginnt schon jetzt: Denn Christus hat die Macht des Todes gebrochen und jenen, die Ihm vertrauen und sich für Ihn entscheiden, Ewiges Leben verheißen. Vielleicht möchte der Herr diese Krise als Chance benützen, dass wir unser Leben neu auf Ihn hin ordnen und Ihn, unseren Gott, nicht mehr länger aus unserem Leben aussperren.
Nützt diese Zeit zur Einkehr und Besinnung. Liefert Euch nicht den wenigen „Flucht-Möglichkeiten“ wie TV und Internet aus. Auch Jesus betete am Ölberg in Einsamkeit und Verlassenheit. Vielleicht findest Du in Deiner Familie einen oder zwei, die mit Dir beten. Aber Du weißt: Selbst die Begleiter Jesu, die Jünger, sind in dieser Stunde eingeschlafen. Letztlich musste Jesus diesen Kampf um die Ganzhingabe Seines Lebens einsam und allein durchkämpfen. In Deiner Ölbergzeit wird Gott Dich reinigen und Dich zu einem neuen Durchbruch in der Hingabe führen. Gott wird Dir neue Glaubenskraft schenken und Dich befähigen, in der Liebe noch stärker zu werden. Du selbst kennst am besten Deine Einbrüche, die immer wieder über Dich kommen, Deine Schwächen im Miteinander, Deine „Ausraster“ und Deine Unfähigkeit, Dich grundlegend zu ändern. Doch sei getrost: Gott weiß auch darum! Und Er will Dir entgegenkommen und Dich von Grund auf erneuern. Er will Dir Seine über-reiche Gnade schenken, gemäß dem Wort:
„Denn so spricht der Herr, der Heilige Israels: Nur in Umkehr und Ruhe liegt eure Rettung, nur Stille und Vertrauen verleihen euch Kraft … Darum wartet der Herr darauf, euch seine Gnade zu zeigen, darum erhebt er sich, um euch sein Erbarmen zu schenken. Denn der Herr ist ein Gott des Rechtes; wohl denen, die auf ihn warten.“ (Jes 30, 15.18)

Nimm Dir also – jetzt während dieser „Fasten-Exerzitien“ des Herrn – Zeit für Ihn persönlich, Zeit für die Begegnung mit Deinem Gott!
Geh in die stille Kammer, rede mit Deinem Gott und lass Ihn zu Dir sprechen.
Halte still und höre Ihm zu.
Ich möchte Dir ans Herz legen, in dieser Zeit die Passion Christi, Seine Leidensgeschichte, bis hin zur Auferstehung zu lesen und zu betrachten: Du findest sie bei:
– Matthäus im 26.–28. Kapitel
– Markus 14.–16. Kapitel
– Lukas 22.–24. Kapitel
– Johannes 13. + 18.–20. Kapitel
Such Dir einen Evangelisten aus und betrachte jeden Tag einen Abschnitt. Bitte den Heiligen Geist vor dem Lesen, dass Er Deinen Sinn auf jene Worte lenkt, durch die Er Dir etwas sagen möchte. Verweile in Stille mit dem Wort Gottes. Lies den Abschnitt nicht nur einmal, sondern zwei- oder dreimal. Unterstreich Dir, was für Dich wichtig ist, oder schreib Dir die Worte, die Dich ansprechen, in ein Heft. Versuche diese Worte konkret in Deinem Leben anzuwenden und umzusetzen. So wirst Du das Sprechen Gottes zu Dir erleben und die Verbindung mit Deinem Gott wird intensiver und lebendiger werden.
In der Liturgie der Osternacht erfolgt am Beginn der Feier der Einzug mit der Osterkerze. Dreimal wird gesungen „Christus, das Licht!“, ehe das große Osterlob erklingt, in dem es heißt:

„O wahrhaft heilbringende Sünde des Adam, du wurdest uns zum Segen, da Christi Tod dich vernichtet hat. O glückliche Schuld, welch großen Erlöser hast du gefunden!“
Christus hat unsere Sünde gewendet. Durch Seine Erlösungstat ist uns von Ihm die Tür zum Heil aufgetan worden. Christus will, dass auch wir aus dieser Situation gestärkt und als Sieger hervorgehen.
Darum betet für Euch und feiert für Euch die hl. Messe, Euer
P. Christian Oppitz COp